Dienstag, 17. Juli 2012

17. Tag, 15.7.2012

Letzte Nacht war es wieder sternenklar. Heute morgen und auch tagsüber ist es immer wieder bewölkt und windig.
Um acht Uhr geht es weiter über den Schnee. Zwischendurch hat es mal ein paar hundert Meter keinen Schnee. Ich hadere mit dem Gedanken meine Wanderung abzubrechen. Dann denke ich, es sind nach Sisters noch etwa 60 Meilen mit Schnee. Wenn ich kurze Etappen mache, sind das etwa 5 Tage. Das sollte ich eigentlich schaffen. Natürlich ist es hart, aber machbar. Schritt für Schritt.
Die Landschaft war heute atemberaubend schön! Das entschädigt für alle Strapazen. Immer wieder tolle Weitsicht und Lavafelder.
Einmal habe ich einen falschen Weg erwischt und habe es erst einen halben Kilometer später gemerkt. Nun hieß es wieder aufwärts zurück. Anschließend kam ich zum Obsidianwasserfall, ein schöner Platz. Hier wollte ich mein Wasser auffüllen. Leider war der Bach und die Quelle unter Schnee versteckt. Hier in diesem Areal hat es überall Obsidian verstreut. Das funkelt richtig in der Sonne.
Im Schnee komme ich nur langsam vorwärts. Immer wieder muss ich den Trail suchen. Nach der Mittagspause treffe ich eine Rangerin. Sie läuft die Wege ab und schaut wieviel Schnee es noch hat. Von ihr erfahre ich, dass es nach Sisters noch viel Schnee hat. Dann geht es weiter hoch zu einem Pass. Das letzte steile Stück geht im Zickzack hoch und ist zum Glück schneefrei. Das ganze ist ein großes Lavafeld. Sehr faszinierend und schön. Die meisten Berge hier sind Vulkane. Deshalb ist die Landschaft sehr unterschiedlich, gegenüber unserer.
Jetzt ist mir auch das Wasser ausgegangen. Zur Not lutsche ich am Schnee, nicht das beste, aber einzige Möglichkeit. Schon absurd, rund um mich hat es Wasser ( Schnee ) und ich habe Durst.
Der Trail geht wieder abwärts und zurück in den Schnee. Auf dem Pass hatte ich wunderbare Ausblicke auf verschiedene Berge. Etwa drei Meilen weiter finde ich endlich Wasser. Tut dass gut, zu trinken. Kurz danach treffe ich zwei Männer und zwei Frauen, sie haben sechs Lamas dabei. Sie machen zwei, drei Tage lang kurze Etappen. Nun geht es langsam abwärts und der Schnee wird weniger. Die letzten 12 Kilometer sind ganz schneefrei. Juhui!! Es macht wieder Spaß zu laufen. Nur kommen nun auch die Mücken zurück. Gemeine Biester.
Der Weg geht jetzt wieder durch Lavafelder. Hier heißt es aufpassen. Es hat groben Kiesel und größere Brocken auf dem Weg. Vorsichtig und langsam geht es weiter. Immer wieder komme nun an Seen vorbei. Endlich um neun Uhr komme ich zur Mackenzie Strasse. Jetzt heißt es hoffen auf ein Auto. Eine halbe Stunde später kommen die ersten Autos, leider haltet keines. Nach 45 Minuten warten hält endlich ein Auto an. Ein amerikanisches Ehepaar nimmt mich mit. Glück gabt. Sisters ist etwa 15 Meilen entfernt. Um zehn Uhr bin ich dort und finde ein Zimmer für zwei Nächte. Tagesfazit: 17.5 Meilen (28km)


—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

Position:Meile 1989.5

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